Island 2022 – Tag 3 (Gullfoss, Lava Show, Eldhraun)

Heute folgen wir der Ringstraße weiter in den Südosten, fast bis zur Gletscherlagune Jökulsárlón. Nach wenigen Minuten halten wir am Gullfoss.

Gullfoss

So bald am Morgen stört nichts die Ruhe am Gullfoss. Schon beim letzten Mal waren wir fasziniert – und auch heute. Es ist fast mystisch, das Rauschen zu hören und die Landschaft ganz für uns zu haben. Wir nutzen die neu angelegten Wege, um uns ausgiebig umzusehen und können uns gar nicht satt sehen. Es ist unglaublich schön!

Unser Weg folgt einer flachen, weiten Ebene – immer entlang der Küste, vorbei an Pferdefarmen und Gewächshäusern. Kurz nach Hella und Hvolsvöllur wird die Landschaft zunehmend zerklüftet.

Seljalandsfoss

Wir folgen der Ringstraße immer weiter. Im Landesinneren ragen Berge und Vulkane wie der Eyjafjallajökull in den Himmel. Schon von weitem sehen wir den 60 Meter hohen Seljalandsfoss, der von den unteren Ausläufern des Vulkans Eyjafjallajökull herabstürzt. Ein (rutschiger) Pfad führt um die Rückseite des Wasserfalls herum.

Anschließend fahren wir die Ringstraße weiter in einem Bogen nach Osten von Skógar nach Vík. Bald tauchen die ersten der beeindruckenden Gletscher auf. Der Þjórsá ist Islands längster Fluss, eine schnell fließende, aufgewühlte Masse milchigen Gletscherwassers, die auf einer Länge von 230 km vom Gletscher Vatnajökull zum Atlantik fließt. Zusammen mit seinen Nebenflüssen liefert der Þjórsá fast ein Drittel der isländischen Wasserkraft.

Weiter geht es über die Ringstraße. Vorbei an Flussdeltas aus grauem Gletschersand und um Ausläufer der durch Gletscherzungen zerklüfteten Berge herum.

Icelandic Lava Show

Wir mögen ja eigentlich keine typischen Touristenshows. Aber hier machen wir eine Ausnahme und – so viel sei vorab verraten – es erwartet uns ein echtes Highlight. Wir haben gestern 2 Tickets für eine Demonstration (eine Lava-„Show“) gebucht und sind sehr gespannt, was uns erwartet.

Das ganze beginnt sehr „normal“ mit einem Video, in dem erklärt wird, warum Island eine so aktive Vulkaninsel ist und einen Augenzeugenbericht von den dramatischen Ereignissen des großen Vulkanausbruchs der Katla im Jahr 1918.

Danach ist der Raum völlig dunkel, was das Grollen, das aus dem Ofenraum im Hintergrund zu hören ist, gespenstisch erscheinen lässt. 85 kg Lavagestein werden für die Show geschmolzen. 4 Stunden und 1100 Grad sind dafür nötig.

Pötzlich leuchtet der Raum in den neonfarbenen Farben der heißen Lava auf. Es ist so hell, dass man glauben könnte, dass die Sonne in den Raum scheint.

Dann trifft uns die Wärme der Lava und egal, wie gut man vorbereitet zu sein glaubt, man kann sich diese intensive Hitze nicht vorstellen. Als die Lava weiter in den Raum und über die Eisblöcke in der Lavarutsche fließt, schmilzt das Eis augenblicklich zu Dampf und beginnt, durch die Lava zu sprudeln.

Wenn die Lava aufgrund der schnellen Abkühlung langsamer wird, färbt sie sich erst orange und dann in einem dunkleren Orangeton, bis sie sich am Ende der Rutsche sammelt.

Damit aber nicht genug: Trim, der „Alleinunterhalter“ vermischt Eis mit Feuer und kreiert eine kleine Lavahöhle und außerdem noch „Hexenhaar“ aus der isländischen Sagenwelt. Wir sind fasziniert und begeistert – diese Show war genial und wir können sie nur jedem ans Herz legen.

Wir haben auch eine Backstage-Führung gebucht (der Aufpreis war vernachlässigbar). Wir sind nur zu zweit und deshalb wird uns ausführlich alles erklärt. Wir können auch ganz nahe zum Ofen und den Unterschied zwischen „mit und ohne Schutzschirm vor dem Gesicht“ testen. Auch ein Blick in den Ofen ist möglich. Genial!

Die Landschaft auf unserem weiteren Weg ist faszinierend. Mal grün, mal gelb, dann braun und bald darauf schwarz. Eine Mondlandschaft. Seit 15:00 fahren wir durch strömenden Regen und Wind. Unsere Zwischenstopps lassen wir aber nicht entgehen – wir sind ja nicht aus Zucker.

Eldhraun

Das Lavafeld Eldhraun, irgendwo im Nirgendwo, ist im Durchschnitt 12 Meter dick. Es enthält mehr als 15 Kubikkilometer Lava und bedeckt eine Fläche von 565 Quadratkilometern. Damit ist es der weltweit größte aufgezeichnete Lavastrom aus einer einzigen Eruption. Ein einziger Fußabdruck braucht mehrere Jahrzehnte, um wieder zu verschwinden – wir bestaunen die Pracht daher, ohne hineinzusteigen.

Michi vermutet ja, dass es in Vík und am Jökulsárlón immer regnet – wir haben jedenfalls eine 100%-ige „Erfolgsquote“ bisher.

Bald erreichen wir unser Ziel, das Fosshótel Glacier Lagoon. Der Name ist irreführend: Es liegt nicht an der Lagune, sondern auf halbem Weg zum Jökulsárlón in Hnappavellir. Das Hotel liegt damit ruhig inmitten einer wunderschönen Landschaft. Unser Zimmer ist schön mit herrlichen Ausblick und einer Liegefläche vor dem Fenster mit Blick auf‘s Meer.

Das Abendessen ist herrlich; der Fisch wunderbar und auch das Dessert ist schokoladig, wie es sein soll. Im Vergleich zu den letzten beiden Abenden ist im Restaurant richtig viel los – das verwundert uns ziemlich.

Während dem Dessert (übrigens ein genialer Schokokuchen mit Karamell und Himbeereis) klart es auf, wir sehen das Meer und einen Regenbogen. Wir sitzen noch lange auf der Fensterbank und schauen auf die jetzt wieder sonnige Landschaft.


Fosshótel Glacier Lagoon
Homepage

Icelandic Lava Show
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Eintritt inkl. Backstage-Führung: ISK 13.000 pro Person

Eldhraun Lavafeld
Þjóðvegur
Koordinaten
63.746608, -18.161295

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