Schweden 2015 – Tag 8: Ölands Süden

Gottseidank ist das Wetter wieder besser. Es ist zwar noch windig, aber der Regen hat aufgehört. So besuchen wir heute den Süden Ölands.

Schweden2105-084Zuerst fahren wir zum Gräberfeld Gettlinge. Das Gräberfelder aus der Bronzezeit liegt im hochgelegenen Plateau entlang der Westküste. Es handelt es sich um runde und rechteckige Steinsetzungen, mehrere aufrecht stehende Steine sowie 2 markante Kalksteinplatten.Die Gräber zeigen immer die enge Bindung der frühen Öländer an das Meer und die Schifffahrt: Sie sind im Stile eines Schiffes angelegt, an dessen Spitze eine hohe Grabplatte senkrecht aufgestellt ist. Das Gräberfeld liegt direkt neben der Strasse – fast wären wir vorbei gefahren.  😯

Schweden2105-089Wir fahren weiter nach Eketorp ziemlich in der „Mitte“ der Insel. Für den Bau der Mauern und Gebäude dieser „Fluchtburg“ wurden widerstandsfähige Kalkplatten verwendet, die noch heuete die Struktur der Siedlung zeigen. Angeblich war dieser Ort nur in Kriegszeiten als gut befestigte Rückzugsstätte für die Alten, Frauen und Kinder besiedelt – daher auch der Name.

Schweden2105-090Das Gelände wurde in drei Bebauungsphasen besiedelt, zwei während der Eisenzeit und eine während dem Mittelalter. Als einzige der 15 Burgen dieser Zeit auf Öland wurde die Fluchtburg Eketorpsborg nach dieser Struktur rekonstruiert und neu aufgebaut. Das von einer hohen Mauer umgebene Dorf zeigt heute, wie die Menschen wohnten und arbeiteten. Der Brunnen in der Mitte des Burghofes ist aus der ältesten Periode der Burg und gibt noch immer Wasser.

Schweden2105-098So gehören auch freilaufende Schweine, Hühner und Gänse zum Museum. Das Museum ist liebevoll gestaltet und man kann vieles ausprobieren. Wir backen Brot und Michi probiert wieder einmal das Bogenschießen. Das Museum ist wirklich sehenswert und wir haben sehr viel Spaß.


Eketorp 5 Sterne

Eketorps fornborg

380 65 Degerhamn

Telefon: 0485-66 20 00

http://www.eketorp.se

10:30 – 18:00

SEK 120 pro Person

Schweden2105-086Unsere Tour zur Südspitze Ölands führt nun am Stora Alvaret entlang. Dabei handelt es sich um ein 37 Kilometer langes und 15 Kilometer breites Gebiet mit Alvarflächen, eine der letzten naturbelassenen Karstlandschaften in Europa. Das Stora Alvaret gehört zum Welterbe der UNESCO und darf daher nicht mehr verändert werden. Die Nutzung ist ähnlich wie auf unseren Almen: Im Sommer werden die Tiere auf das Alvar getrieben und erst im Herbst wieder abgeholt.

Schweden2105-102Schließlich haben wir die Südspitze erreicht. Hier bei Ottenby befindet sich die schmalste Stelle der Insel. Von hier aus führt eine Stichstraße direkt an die Südspitze in ein Vogelschutzgebiet und Naturreservat.

Schweden2105-104Hier befindet sich der Långe Jan, der mit 41,6 Metern der größte Leuchtturm Skandinaviens ist. Er leuchtete zum 1. Mal am 1. November 1785 nach einer Bauzeit von fast zwei Jahren. Der Leuchtturm war zu dieser Zeit 60 Ellen hoch (ca. 36 Meter) mit einem Durchmesser von ca. 12 Metern und hatte 197 Treppenstufen. Seit dem 19. Jahrhundert hat er einen weißen Anstrich mit den charakteristischen schwarzen Streifen. Das Äußere des Turms hat sich kaum verändert, sein Licht hat sich vom offenen Feuer, über eine Laterne, bis hin zur modernen ferngesteuerten Beleuchtungsanlage gewandelt, die noch immer in Betrieb ist.

Gleich nebenan liegt außerdem das Naturum Ottenby. Ein Naturum ist die schwedische Variante eines Besucherzentrums für Nationalparks und Naturschutzgebietes. Das Ziel ist es, Besucher anzulocken, das Wissen über die Natur zu erhöhen und zu motivieren, die Natur draußen zu erleben. In Zusammenarbeit mit Schwedens Ornithologischem Verein (Sveriges Ornitologiska förening) und der Vogelstation Ottenby wurde eine Ausstellung zu der Natur – und natürlich den Vögeln – hier gestaltet.


Naturum Ottenby 1 Sterne

Ottenby 401

380 65 Degerhamn

http://www.sofnet.org/naturum-ottenby/start/

Telefon: 0485 661200

10:00 – 18:00

Eintritt ins Naturum frei

Eintritt Långe Jan SEK 30 pro Person

Schweden2105-107Auf dem Leuchtturm ist eh unglaublich windig – man hat Mühe, im Wind zu stehen.  😯 Danach sind wir der Meinung, dass wir uns eine späte Mittagspause verdient haben und fahren wieder ein Stück nach Norden. Wir sind an einem Schild vorbeigekommen, das verlockend klingt.

Schweden2105-088Wir waren scheinbar nicht die einzigen, denn eine beeindruckende Schlange vor dem Stand – wieder nur Schweden – zeigt, dass man hier offensichtlich gut essen kann. 2 x Fish & Chips, wie alle. 🙂 Obwohl der Wind einem Fast die Teller holt, hält man es in der Sonne aus. Wir finden, dass sich der Abstecher gelohnt hat – das Essen war wirklich sehr gut.


Annys Fiske 4 Sterne

Fischstand’l

Gräsgårds Hamn (im Hafen)

Gräsgård

Am späten Nachmittag beginnt es wieder zu tröpfeln und auch der Wind frischt wieder auf. Wir kaufen beim gestrigen Fischhändler noch mal Fisch für heute Abend. Dann vergeht der frühe Abend mit ein paar „Service-Arbeiten“ am Wohnwagen (Wasser nachfüllen + entsorgen etc.) , lesen und dem Planen der groben morgigen Route. Dabei darf ein Glas „Baghira“ auch nicht fehlen.  :mrgreen:

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