An unserem dritten Tag in Oslo begeben wir uns auf die Museumsinsel Bygdøy – ein Stadtteil im Westen, der gleich mehrere der bekanntesten Museen Norwegens beherbergt.
Frammuseum

Das Frammuseum steht im Zeichen von Norwegens Stolz auf seine Pionierleistungen in der Polarforschung. Schon von außen fällt das Gebäude auf: Es hat die Form eines aufgestellten Zeltes oder Eisberges – und passt damit optisch zum Thema.

Fram

Im Zentrum des Museums steht das Originalschiff Fram, das 1892–1893 unter der Leitung des norwegischen Forschers Fridtjof Nansen gebaut wurde. Ziel war es, ein Schiff zu konstruieren, das stark genug war, um sich vom arktischen Packeis einschließen zu lassen – anstatt ihm auszuweichen. Die Idee war, sich vom Eis treiben zu lassen, um so den Nordpol zu erreichen. Die Fram wurde deshalb mit einer besonders stabilen Hülle aus Eichenholz gebaut und besitzt einen runden Schiffsrumpf, der sie vom Eis eher hochdrücken als zerquetschen ließ.
Die Fram wurde für drei große Expeditionen genutzt:

- 1893–1896: Fridtjof Nansen und Otto Sverdrup ließen sich im Eis einfrieren und drifteten mit dem Polarmeer. Nansen selbst brach später mit einem Schlitten zu Fuß in Richtung Nordpol auf – erreichte ihn zwar nicht, kam aber lebend zurück.
- 1898–1902: Otto Sverdrup leitete eine zweite Expedition nach Grönland und kartografierte große Teile des damals unbekannten Nordostens der Insel.

- 1910–1912: Roald Amundsen nutzte die Fram für seine berühmte Südpolexpedition. Ursprünglich wollte er zum Nordpol, entschied sich aber kurzfristig um, als er erfuhr, dass Robert Peary den Nordpol angeblich bereits erreicht hatte. Am 14. Dezember 1911 erreichte Amundsen als erster Mensch den Südpol, rund einen Monat vor dem britischen Konkurrenten Robert Falcon Scott.

Im Museum kann man die Fram auch betreten – von der Brücke bis hinunter zum Maschinenraum. Die Enge und Einfachheit an Bord sind gar nicht so schlimm: Schmale Kojen, aber ansonsten genug Platz und eine große Kombüse.
Gjøa
Ein weiteres Highlight im Museum ist die Gjøa, die in einer eigenen Halle direkt neben der Fram zu sehen ist. Im Gegensatz zur massiven Fram wirkt die Gjøa fast zierlich – dennoch hat sie in der Geschichte der Entdeckungsreisen einen Ehrenplatz verdient.

Die Gjøa war das Schiff, mit dem Roald Amundsen zwischen 1903 und 1906 als erster Mensch erfolgreich die Nordwestpassage durchsegelte – eine gefährliche und bis dahin unvollständig erschlossene Seeroute durch das arktische Kanadische Archipel, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet.
Die Passage galt jahrhundertelang als heiliger Gral der Seefahrt. Viele Expeditionen vor Amundsen (etwa Franklin, Parry oder Rae) waren gescheitert oder endeten tragisch – oft mit dem Tod der gesamten Mannschaft.

Uns hat vor allem die Verbindung aus technischen Details, anschaulichen Exponaten und interaktiven Elementen gut gefallen.

Da es nun stark regnet, verzichten wir auf einen Besuch des Freilichtmuseums. Wieder zurück beim Hotel entscheiden wir uns für ein spätes Mittagessen im Salmon. Wir haben Glück und bekommen einen Platz. Das Lokal ist voll besetzt – kein Wunder, das Essen, sowohl unsere Makis als auch die Fischsuppe und der gegrillte Lachs schmecken ausgezeichnet.
Hafenpromenade
Trotz des Regens (der heute den ganzen Tag nicht aufgehört hat) wagen wir uns kurz noch einmal nach draußen. Da Martina leider Fieber bekommen hat und auch Michi bald komplett durchnässt ist, bleibt es bei einem kurzen Spaziergang über die Hafenpromenade.

Alles ist weihnachtlich dekoriert und es glitzert und glänzt im Regen.

Da es gar nicht so einfach ist, am Sonntag etwas zu essen zu finden, sind wir gespannt, wie das Abendessen im Hotel ist. In unserem Package ist nämlich ein 5-Gänge-Menü inkludiert.
The Thief Hotel
Homepage
„The Culinary Thief“ inkl. Frühstück und 5-Gang-Dinner, Deluxe Room with Sea View
NOK 15.413 für 3 Nächte
Frammuseum
Homepage
NOK 180 pro Person
The Salmon
Homepage
