Prag Tag 1 – aus einem anderen Blickwinkel

Anreise

Freitag, 13:08 Hauptbahnhof Linz: Nicht nur wir sind in der Summerauerbahn unterwegs, auch sehr viele Pendler, die sich auf in Richtung langes Wochenende machen. Dementsprechend wird es nach der Grenze schlagartig leer im Zug. Unser Zwischenziel ist České Budějovice. Auf dem sehr überschaubaren Bahnhof ist der Anschlusszug nach Praha schnell gefunden.

Schon im Zug nach Prag begrüsst uns der Charme vergangener Zeiten: Das Abteil ist eher „rustikal“ gehalten und im Fenster steht das Wasser, das als Wasserwaage aber Auskunft über die aktuelle Geschwindigkeit gibt. Der Zug nach Prag wird als Schnellzug geführt; das „R“ im Fahrplan dürfte aber für „relativ schnell“ stehen, da wir 3 Stunden bis nach Prag brauchen.

Schon am Bahnhof „stolpern“ wir über interessante Gebots-Tafeln wie diese hier. Wir werden an die aktuelle Diskussion um Jack Wolfskin erinnert. Dennoch: Alle Tatzen zu verbieten scheint uns (auch hier) übertrieben.

Danach kaufen wir ein 72-Stunden-Ticket für den Öffentlichen Verkehr und werden nach 100 m auch schon kontrolliert. Mit U-Bahn und Strassenbahn geht’s erstmal ins Hotel. Die Zimmer sind sehr in Ordnung und die Lage erweist ich dank guter Verkehrsanbindung als sehr praktisch. Es ist etwas spät geworden und den Tipp des Hotels – eine Pizzaria / Mexikaner 2 Haltestellen weiter – nehmen wir gerne an. Wir werden mit sehr gutem Essen und etwas Becherovka „belohnt“.


Quality Hotel Prague

Bečvářova 14

100 00 Praha 10 – Strašnice

Homepage

Mail

WLAN vorhanden, Password „lobby“

34 EUR (Zimmer mit Frühstück)

Samstag

Vom Hotel geht’s zuerst zum Wenzelsplatz (Václavské náměstí). Der Wenzelsplatz ist gewissermaßen das Zentrum der Stadt. Wer einen Platz im eigentlichen Sinne erwartet, wird aber enttäuscht – es handelt sich um einen äußerst breiten und fast einen Kilometer langen Boulevard. Im Zentrum steht ein Reiterdenkmal des heiligen Wenzel mit den 4 Landespatronen von Tschechien; an einem Ende ist das Nationalmuseum mit den vielen Statuen davor kaum zu übersehen. Nach dem 1. Cache (GCKN5P) geht’s gemütlich weiter in Richtung Moldau.

Die Moldau und die Inseln im Zentrum bieten einen sehr ungewöhnlichen Blick auf die Stadt. Gut, dass uns der 2. Cache (GCJC2D) direkt dort hinführt. Kaum ist man etwas vom Trubel entfernt, wird es auch schon ruhiger – hier merkt man auch die herbstliche Stimmung besonders gut. Über die Brücke gehen wir weiter zum Petřín (Laurenziberg), dem Lieblingsausflugsziel der Prager innerhalb der Stadtgrenzen. Früher diente der Hügel als Steinbruch, der die Bausubstanz für die Gebäude der Stadt lieferte. Lange Zeit wurde das Gebiet auch zum Weinbau genutzt und diente sogar als eine offizielle Hinrichtungsstätte. An der Spitze des Petřín steht eine 60 Meter hohe anegbliche Nachbildung der Eiffelturms – die unserer Meinung nach kaum Ähnlichkeit mit dem Original hat: der Aussichtsturm (Petřínská rozhledna).

Hinauf zum Turm geht’s bequem mit der Standseilbahn. Sie ist im Ticket für den ÖPNV inklusive und beginnt an der Haltestelle Újezd. Die Züge verkehren täglich zwischen 9:00 und 23:30 in Abständen von cicra 15 Minuten. Oben angekommen stärken wir uns wie die vielen lokalen Besucher mit einem Bier, bevor wir uns zu Fuss auf den Rückweg machen.

Der Weg bietet neben einem weiteren Cache (GCMG51) auch einen schönen Blick auf die Stadt. Wir halten uns stets etwas links und gehen Richtung Prager Schloss. Dabei kommen wir an einer Fotoausstellung über die Prager Unterwelt vorbei. Diese wird stilecht in einem Bunker präsentiert. Beeindruckend, aber sicher noch interessanter, wenn die Infos zu den Fotos auch in englisch vorhanden wären. Am eigentlichen Aussichtspunkt machen wir einige Gruppenfotos. Betont „sportlich“ ohne fremde Hilfe, wodruch wir doch einige befremdete Blicke auf uns ziehen.

Auf dem weiteren Weg kommen wir am Loreto vorbei. Der Loreto-Kult war einst in ganz Europa verbreitet und diente der Marienverehrung. Im 17. Jhdt. drang er ins damalige Böhmen vor, wo in Prag eine der wohl prachtvollsten Wallfahrtsstätten entstand. Um die eigentliche Wahlfahrtsstätte, die Kapelle, entstand eine rechteckige Anlage mit Arkaden. Die Komplex mit seiner Barockfassade umfasst auch einen Glockenturm mit seinem berühmten Glockenspiel.

Der dortige Cache (GCPFZX) ist schnell gefunden. Dabei ergibt sich auch die Gelegenheit, zu beweisen, dass Touristen alles fotografieren (hier eine Statue von Präsident Beneš), wenn nur einer damit anfängt. Durch die Altstadt gehen wir, am nächsten Cache (GCE802) vorbei, in Richtung Prager Burg. Da wir morgen wiederkommen werden, bleibt unser Besuch aber nur kurz. Die eigentliche Prager Altstadt wollen wir morgen besichtigen – aber schon heute fällt die besondere Stimmung auf.

Kein Wunder, dass viele Spionage-Thriller zum Teil in Prag spielen. Manches wirkt, als würden noch heute Agenten ihrem Tagesgeschäft nachgehen.

Nach einer kurzen Pause im Hotel gehen wir über den Platz der Republik (Náměstí Republiky) am Pulverturm vorbei. Im Vergleich zum nächsten Tag gefällt uns der Pulverturm abends deutlich besser. Auf dem Platz wird schon fleissig am Weihnachtsmarkt gebaut und die ersten Buden haben schon geöffnet. Wir verzichten aber auf den dortigen Glühwein und finden eine kleine Eishockey-Kneipe, in der wir den Tag ausklingen lassen.

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