Amsterdam – Tag 2

Es ist überraschenderweise sonnig und der Himmel ist blau. Also zieht es uns vor dem Museum nach draußen.

Vondelpark

Der nach dem niederländischen Dramatiker Joost van den Vondel benannte Park gilt als grüne Oase der Stadt. Er erstreckt sich über 47 Hektar und liegt im Bezirk Oud-Zuid. Angelegt wurde der Park zwischen 1860 und 1880 auf dem Marschland jenseits des Grachtengürtels.

Die weitläufigen Grünflächen und Gehwege über mehr als 1,5 Kilometer Länge und 300 Meter Breite laden zum Spazieren ein und werden von Fußgängern und Radfahrern gleichermaßen gerne genutzt. Weiße und rosarot blühende Bäume bieten Schatten. Wir spazieren gemütlich durch den Park bis zum Rijksmuseum.

Rijksmuseum

Wir haben die Tickets auch schon lange vorher gebucht – selbst 2 Monate vorher waren nicht mehr alle Eintrittszeiten verfügbar.

Das Rijksmuseum ist nicht nur das berühmteste Museum Amsterdams, es zählt auch zu den weltweit bedeutendsten Museen. Es liegt am Museumplein im Zentrum von Amsterdam: unweit der Grachten. Wir haben die Tickets online gekauft und müssen daher nicht lange warten.

Die Sammlung umfasst etwa 1 Million Objekte. Den Schwerpunkt bilden rund 2.000 Gemälde aus dem sogenannten „Goldenen Zeitalter“ der Niederlande. Diese Periode dauerte ziemlich genau das ganze 16. Jahrhundert. Jährlich wurden etwa 75.000 Gemälde geschaffen, aber nicht nur von Johannes Vermeer, Rembrandt und anderen Ausnahmekünstlern, sondern von vielen anderen „normalen“ Personen. In Antwerpen gab es zeitweise mehr Maler als Bäcker oder Metzger.

Neben den bekannten Gemälden sind auch Möbel, Porzellan, zahlreiche Marinemodelle und Kunst aus den ehemaligen Kolonialgebieten zu sehen.

Wir haben uns entschieden, zusätzlich die „Family Quest“, eine Schatzsuche durch das Museum zu buchen. Unsere Aufgabe ist es, binnen einer Stunde acht besondere Geheimnisse des Rijksmuseums zu lüften. Wenn wir es schafften, wartet am Ende des Spiels eine Überraschung auf uns.

Los geht‘s. Unsere Suche führt uns quer durch das Museum. Natürlich kommen wir dabei auch am berühmtesten Gemälde im Museum vorbei: „Die Nachtwache“ von Rembrandt. Schon alleine die Größe des Gemäldes, mit mehr als dreieinhalb Metern Höhe und mehr als vier Metern Breite, ist beeindruckend.

Nach der Schatzsuche schauen wir uns das Museum noch mal in aller Ruhe an. Die Museums-App hat einen Rundgang, der die Highlights erklärt. Danach machen wir im Café eine Pause.

Dam

Der Dam ist der Hauptplatz und der einer der bekanntesten Stadtplätze der Niederlande. Er befindet sich im mittelalterlichen Stadtzentrum und ist von zahlreichen Gebäuden von nationaler Bedeutung umgeben. Das eindrucksvollste Gebäude ist der Königspalast, aber auch die Nieuwe Kerk und das Nationalmonument finden sich hier.

De Nieuwe Kerk

Die Nieuwe Kerk (dt. Neue Kirche) ist das zweitälteste Gotteshaus der Stadt. Weil die damalige Oude Kerk (dt. Alte Kirche) nicht mehr allen Gläubigen Platz bot, erlaubte der Bischof von Utrecht 1408 die den Bau einer weiteren Kirche. Sie ist seit 1814 Proklamations- und Krönungskirche des niederländischen Königshauses. Regelmäßige Gottesdienste werden hier nicht mehr gehalten, seit 1980 wird die Nieuwe Kerk überwiegend für Kunstausstellungen und Konzerte genutzt.

Das erinnert uns an Glasgow. Gerade zeigt die Ausstellung die Ergebnisse des World Press Photo Contest 2023 – Bilder der besten Dokumentarfotografen des vergangenen Jahres.

Paleis op de Dam / Koninklijk Paleis (Königlicher Palast)

Der imposante Königspalast steht auf über 13.000 Holzpfählen, die in den Boden geschlagen wurden, um einen stabilen Unterbau zu schaffen. Es wurden keine Kosten gescheut, um den Reichtum Amsterdams zu zeigen und sich mit anderen prachtvollen europäischen Gebäuden zu messen.

Das Gebäude diente zunächst als Rathaus und später als Königspalast für Napoleons Bruder Louis Bonaparte. Da die niederländische Königsfamilie in ihrem Schloss in Den Haag wohnt, dient der Palast heute Repräsentationszwecken.

Magna Plaza 

Auf der anderen Seite des Dam steht ein auffälliges Gebäude mit einer orange-weißen Fassade. Dieses wurde 1895-99 als Hauptpost erbaut. Es zählte einst zu den beeindruckendsten Postämtern Europas, wurde aber 1992 in ein Einkaufszentrum verwandelt.

Begijnhof

Wir haben noch immer Lust, unseren Spaziergang an der frischen Luft fortzusetzen. Kein Wunder, die Sonne strahlt und es ist relativ warm.

47 historische Gebäuden bilden den Begijnhof, er entstand ab 1346. Hier wohnten einst die Beginn, eine Gruppe unverheirateter Frauen, die nach religiösen Regeln lebten, aber trotzdem nicht in ein Kloster eintreten wollten.

Zwischen zwei versteckten Häusern findet sich dazu passend auch noch eine Kapelle, die Begijnhof Kappel. Die meisten Häuser stammen aus dem 18. Jahrhundert. Das Holzhaus Houtenhuis am Begijnhof 34 aus dem Jahr 1470 überstand einen Brand und ist heute das älteste Haus in Amsterdam.

Nach einem Kaffee bzw. einem Glas Wein und etwas Schaufenster schauen (Lego, House of Rituals etc.) gehen wir weiter.

Bloemenmarkt

An der Gracht Singel liegt der Amsterdamer Blumenmarkt. Die Blumenstände auf schwimmenden Potons stammen aus jener Zeit, in der die Märkte mit Booten beliefert wurden. Außerdem nahmen die vielen Blumenstände so keinen Platz auf den ohnehin schmalen Straßen ein. Aktuell handelt es sich eher um einen Blumenzwiebel-Markt, der nichts besonderes ist.

Am unserem zweiten Abend entschieden wir uns für ein Abendessen im Kantjil & de Tijger. Der Grund, warum es in Amsterdam eine so große Anzahl indonesischer Restaurants gibt, liegt in der Vergangenheit: Indonesien war 340 Jahre lang eine niederländische Kolonie (bis 1942).

Wir bestellten Rijsttafels – wörtlich Reistafeln. Wir erhalten eine Unmenge verschiedener Gerichte, alles sehr frisch, aber etwas Erdnuss-lastig. Ein gelungener Ausklang für den Tag.


Rijksmuseum
Homepage
Eintritt inklusive Family Quest: EUR 25,00 pro Person

Kantjil & de Tijger
Homepage

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