Berlin – 1. Tag

Unsere Unterkunft liegt in direkt im Herzen Berlins, die 1. Sehenswürdigkeit ist also nicht weit weg. Der Checkpoint Charlie war einer der bekanntesten Berliner Grenzübergänge durch die Berliner Mauer zwischen 1961 und 1990. Er verband in der Friedrichstraße zwischen Zimmerstraße und Kochstraße den sowjetischen mit dem US-amerikanischen Sektor und damit den Ost-Berliner Bezirk Mitte mit dem West-Berliner Bezirk Kreuzberg.

Der Checkpoint war Schauplatz spektakulärer Fluchten aus dem damaligen Ost-Berlin. Er zählt heute als Gedenkstätte zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Berlins. Am 13. August 2000 wurde eine originalgetreue Rekonstruktion der ersten Kontrollbaracke enthüllt. Unmittelbar daneben ziert die letzte Kreml-Flagge das Museum „Haus am Checkpoint Charlie“ . Es bietet einen guten Überblick über die Geschichte der Mauer und auch von aussen bildet die Erinnerung an die DDR eine gute Verbindung zu der aktuellen Überwachungskamera.

Die Berliner Mauer war während der Teilung Deutschlands die Befestigung entlang der Grenze zwischen den Westsektoren Berlins einerseits und dem Ostteil der Stadt sowie der umgebenden Deutschen Demokratischen Republik (DDR) andererseits. Vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 trennte sie Berlin in zwei Teile: Berlin (West) und Ost-Berlin. Der Plan zum Bau der Mauer war ein gut gehütetes Staatsgeheimnis. Bereits seit dem 1. Juni 1952 durften West-Berliner nicht mehr frei in die DDR einreisen. Die DDR-Propaganda bezeichnete die Mauer als antifaschistischen Schutzwall, der die DDR zum Westen hin absichern sollte.

Dennoch kam es zu zahlreichen Fluchtversuchen. Für die DDR-Grenzsoldaten galt in Fällen des ungesetzlichen Grenzübertritts der Schießbefehl. Die Mauer wurde nach dem „Mauerfall“ zunächst weiter in unveränderter Intensität bewacht, unkontrollierte Grenzübertritte durch den Mauerstreifen wurden zunächst meist verhindert. Die Bewachung der Mauer wurde jedoch mit der Zeit immer geringer. Nach und nach wurde die Berliner Mauer abgetragen.

Zu Fuss gehen wir weiter Richtung Alexanderplatz, da wir dort die Linie 100 nutzen wollen, um uns einen ersten Überblick zu verschaffen. 1965 begann am Alexanderplatz der Bau des Fernsehturms, auf dessen Besichtigung wir auf Grund der laaaangen Schlange vor dem Eingang verzichten. Dem Platz an sich sieht man seine Vergangenheit als zentraler Kundgebungsort für Großveranstaltungen (so wie der „Rote Platz“ in Moskau) heute kaum mehr an.

In unmittelbarer Nähe liegt das Rote Rathaus; es ist Sitz des Berliner Senats und des regierenden Bürgermeisters. Der Name des Gebäudes bezieht sich auf die Fassadengestaltung mit roten Klinkern. Die Buslinie 100 fährt vom Alexanderplatz zum Zoologischen Garten. Da auf dieser Linie stets Doppeldeckerbusse eingesetzt werden, ist es besonders empfehlenswert, in der oberen Etage möglichst auch noch vorne zu sitzen – perfekte Aussicht ist garantiert. Zu Beginn kann man die Baustelle des Berliner Stadtschlosses beobachten.

Nur wenige Fahrminuten später taucht der Reichstag auf. Das Brandenburger Tor haben wir wegen einer Umleitung leider nicht gesehen. Als nächste Sehenswürdigkeiten kommen das Haus der Kulturen der Welt und das Schloss Bellevue, der Amtssitz des Bundespräsidenten. Nach der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gelang man auch schon zum Bahnhof Zoo, der vor allem durch das Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ bekannt wurde. Auf der Rückfahrt steigen wir am Reichstag aus und gehen zu Fuss weiter.

Der Reichstag ist seit 1999 Sitz des Deutschen Bundestages. Auch die Bundesversammlung der BRD tritt hier zur Wahl des deutschen Bundespräsidenten zusammen. Die nachträglich gebaute Kuppel hat sich zu einer echten Attraktion entwickelt. Wir verzichten auf Grund des schlechten Wetters (und der langen Schlange vor dem Eingang) jedoch auf einen Besuch.

Das Brandenburger Tor in Berlin steht am Pariser Platz im Ortsteil Mitte. Es wurde in den Jahren von 1788 bis 1791 auf Anweisung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. errichtet und ist das wichtigste Wahrzeichen der Stadt. Das Brandenburger Tor markierte die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin und war damit bis zur Wiedervereinigung Deutschlands das Symbol des Kalten Krieges.28 Jahre nach dem Bau der Mauer wurde das Brandenburger Tor während der Wende am 22. Dezember 1989 wieder geöffnet. Die Sperranlagen wurden danach vollständig beseitigt.

Das Holocaust-Mahnmal, ein Denkmal für die ermordeten Juden Europas,wurde zischen 2003 und 2005 im Zentrum Berlins auf einer etwa 19.000 m² großen Fläche in der Nähe des Brandenburger Tores errichtet. Auf der gewellten Grundfläche wurden 2711 geneigte Betonquader (Stelen) in parallelen Reihen aufgestellt. Bei identischem Grundriss sind die Stelen unterschiedlich hoch, die Stelen sind zudem speziell oberflächenbehandelt, um eine einfache Entfernung von Graffiti zu gewährleisten.

Schön langsam wird es Abend und unser 1. Tag geht zu Ende. Wir fahren in Richtung Prenzlauer Berg und suchen uns ein Lokal für das Abendessen. Wir finden einen sehr kleinen Japaner, der aussergewöhnliches (und sehr schmackhaftes ) Sushi und diverse „Nudelsuppen“-Varianten anbietet. Auf dem Rückweg können wir dann die nächtliche Shilouette von Berlin genießen.

Der Potsdamer Platz ist schon tagsüber von moderner Architektur geprägt. Nachts hat er uns aber noch besser gefallen. Das Theater am Potsdamer Platz schillert in rosa und blau und in der Mitte spiegeln sich die Lichter in den Glasfassaden. Der Innenhof des Sony Centers, die Sony Plaza, ist nicht minder beeindruckend. Den östlichen Abschluss des Sony Centers bildet der BahnTower mit einer beeindruckenden Höhe von 103 Metern. Während Füri und Breiti zu Fuss nach Hause laufen, ziehen Michael und Martina die U-Bahn vor. Im Aufenthaltsraum unseres Hostels, der mit WLAN und unschlagbar günstigen Preisen glänzt, treffen wir uns aber wieder.

Hier noch ein Tipp am Rande: Wer die günstigen Preise nutzen will, wählt Bier oder Cocktails (!). Der Rotwein ist leider ungeniessbar.

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